schachverein bad mergentheim

Direkter Wiederaufstieg in Zweite Bundesliga geschafft

Großmeister Petr Neuman (rechts) brachte die Schachfreunde am Sonntag gegen Kuppenheim auf die Siegerstraße. Der Prager Mathematiklehrer war in der gesamten Saison ein zuverlässiger Punktesammler in entscheidenden Spielen.

Am letzten Sonntag errangen die Schachfreunde Anderssen Bad Mergentheim die Meisterschaft in der Oberliga Baden und damit den direkten Wiederaufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse. Mit einem Start-Ziel-Sieg setzten sich die Schachfreunde in einer langen Saison ungeschlagen mit deutlichem Abstand durch.

Als letzte Gegner reisten zu einer Doppelrunde das stark abstiegsgefährdete Kuppenheim und die nicht vollzählig antretende dritte Mannschaft des Deutschen Meisters Baden-Baden in die Kurstadt an. Bad Mergentheim war bei vollen drei Punkten Vorsprung auf die Verfolger und dem leichteren Restprogramm praktisch bereits aufgestiegen, musste den „Sack aber noch zu machen“. Auch wenn insbesondere Kuppenheim sich lange wehrte, gelang dies in beiden Kämpfen mit 5,5:2,5 und 4,5:3,5 recht klar. Einzelsiege landeten Petr Neuman, Vyatcheslav Ikonnikov und der Igersheimer Jugendtrainer Viktor Gasthofer. Meister und Aufstieg!

Die ersten fünf Runden der Saison lieferten sich die Badestädter dabei noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den bis dahin ebenfalls verlustpunktfreien Nachbarn aus Buchen. Beim Doppelspieltag im April konnten diese gegen starke Gegner nicht mehr ihr stärkstes Team ans Brett bekommen und die Bad Mergentheimer zogen davon. Den Vorsprung bauten sie anschließend noch aus, bewahrten ihn mit etwas Glück beim Unentschieden im direkten Duell mit Buchen und gaben ihn danach bis zum Ende der Saison nicht mehr ab. Bei 17:3 Punkten ungeschlagen betrug der Vorsprung am Ende volle fünf Punkte. Buchen wurde am Ende mit 12:8 Punkten verdient Vizemeister, ein Beleg für die Stärke des hiesigen Schachbezirks Odenwald.

Für den klaren Erfolg war wohl ausschlaggebend, dass in dieser ungewöhnlich langen und u.a. mit einer kompletten Spielunterbrechung während der Gültigkeit der Alarmstufe stark von „Corona“ geprägten Saison Bad Mergentheim konstant gute Spieler ans Brett brachte. Hier lernte man aus den Problemen der Vorsaison, in der das „Corona“-Chaos noch den unglücklichen Abstieg aus der zweiten Liga zur Folge hatte. Eine starke Leistung von den Organisatoren um Klaus Kistner und Mannschaftsführer Johannes Raps, die für kurzfristige Ausfälle und Spielverlegungen immer wieder starken Ersatz aus der breiten Reserve der über hundert Mitglieder des Vereins für die acht Bretter aufstellen konnten. Die meisten Punkte in einem ausgeglichenen Team holte mit 6,5 Punkten Lokalmatador Alexander Gasthofer, der zudem alle Partien bestritt.

Zurück in der 2. Bundesliga ist aktuell noch unklar, in welche Gruppe – Süd oder Ost – Bad Mergentheim eingeteilt wird. Mit beiden Gruppen haben die Schachfreunde bereits Erfahrung und die Einteilung wird wenig bis keine Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Teams haben. Die Planungen laufen bereits und große Veränderungen im Kader sind nicht zu erwarten.

23.06.2022