schachverein bad mergentheim

Sensationelles Ergebnis für Philipp Schmitt

Traditionell am zweiten Weihnachtsfeiertag wurde im 17. Stock des Radisson Blue das 19. Erfurter Weihnachts-Open eröffnet. Mit 232 Spielern wurde in 4 Turnieren fünf Tage lang gekämpft. Besonderes Augenmerk galt dabei dem Meisterturnier mit 80 Brettstrategen, in dem unter anderem die beiden Großmeister (GM) Thomas Luther und Raj Tischbierek sowie 4 Internationale Meister (IM) und weitere Titelträger vertreten waren.

Der 16-jährige Igersheimer Philipp Schmitt, der für die Schachfreunde Anderssen Bad Mergentheim aktiv ist, sorgte im Meisterturnier für eine faustdicke Überraschung. In der Startrangliste, die nach Spielstärke aufgestellt war, wurde Philipp Schmitt mit einer DWZ (deutsche Wertungszahl) von 1961 Punkten und einer ELO (internationale Wertungszahl) von 2046 Punkten auf Position 64 geführt. Nach 3 Runden gehörte er zu den 5 Spielern, die noch unbesiegt vorne lagen. In der 4. Runde musste sich Philipp Schmitt IM Karsten Volke (ELO 2429, DWZ 2388) geschlagen geben, was der einzige Partieverlust im Turnierverlauf für ihn war. Es folgte ein Remis gegen den spielstarken Paul Doberitz vom SC Leipzig-Gohlis. Dann bezwang der Badestädter in einer heiß umkämpften Partie den Schweizer Nicolas Grandadam und hatte sich in der Tabelle weiter nach vorne gearbeitet. Da viele Spieler mittlerweile schon Federn lassen mussten, hatte sich Philipp Schmitt in der Tabelle auf Platz 4 vorgekämpft und die beiden Großmeister hinter sich gelassen. An Brett 2 traf er nun auf den Niederländer Pieter van Ginkel. Auch in dieser Partie, die von Anfang an sehr ausgeglichen war, konnte Philipp Schmitt durchaus mithalten und so trennten sich die beiden Kontrahenten Remis. Die achte und letzte Runde war für Philipp Schmitt nochmals eine besondere Herausforderung. Gegner war der tschechische IM Josef Prybl (ELO 2370, DWZ 2307). Philipp Schmitt spielte bärenstark und hatte sich eine etwas bessere Stellung herausgespielt, was ihn allerdings viel Bede nkzeit kostete. Nachdem IM Prybl ihm ein Remisangebot unterbreitet hatte, ging Philipp Schmitt aufgrund der verbliebenen, knappen Bedenkzeit darauf ein, denn bei einem so starken und erfahrenen Gegner konnte der kleinste Fehler zum Verlust der Partie führen und das wollte er im Hinblick auf den Zeitdruck nicht riskieren. Nach 8 Runden hatte der Igersheimer somit 5,5 Punkte erkämpft und damit den 7. Platz in der Tabelle erreicht. Ein sensationelles Ergebnis, denn man muss sich vor Augen halten, dass Philipp Schmitt zum einen einer der jüngsten Spieler im Meisterturnier war und zum anderen, alle seine Gegner eine beträchtliche Spielstärke hatten (im Durchschnitt: ELO 2238 , DWZ 2201). Die starke Leistung von Philipp Schmitt spiegelt sich auch in Folgendem wider: Eigentlich hätte Philipp gleich 3 Geldpreise gewonnen: Preis für die gute Platzierung, Preis für den besten Jugendlichen, Ratingpreis für Spieler mit einer ELO bis 2050, doch die Ausschreibung hatte festgelegt, dass Doppelpreise nicht möglich waren. Do ch auch mit nur einem Geldpreis war Philipp Schmitt sehr zufrieden, denn er konnte sich darüber freuen, im Turnier den höchsten Zuwachs an DWZ- und ELO-Punkten aller Spieler erzielt zu haben.

Kevin Mühlbayer und Katrin Schmitt, ebenfalls Jugendspieler der Schachfreunde Anderssen Bad Mergent­heim spielten im Hauptturnier. In dieser Turniergruppe nahmen 75 Spieler mit einer DWZ bis 2000 Punkten teil. Kevin Mühlbayer spielte zunächst ein sehr gutes Turnier. Bis zur 6. Runde spielte er immer an den vorderen Brettern mit und hat mit 2 Partiegewinnen und 4 Remis insgesamt 4 Punkte gegen meist stärkere Gegner erkämpft. In den letzten beiden Runden verlor er dann unglücklich gegen ebenfalls stärkere Kontrahenten, so dass er am Ende 4 der 8 möglichen Punkte erzielt hatte. In der Endtabelle wurde er auf dem 35. Platz geführt. Aufgrund der Spielstärke seiner Gegner konnte er seine DWZ um knapp 30 Punkte verbessern. Katrin Schmitt, die in der Startrangliste auf Platz 64 geführt wurde, erkämpfte ebenfalls 4 Punkte und konnte sich damit in der Endtabelle auf Platz 45 verbessern. Auch sie erzielte im Turnier einen DWZ-Gewinn von gut 30 Punkten.