schachverein bad mergentheim

Hockenheim deutlich in die Knie gezwungen

Nach dem bitteren Abstieg aus der Schach-Oberliga durfte man gespannt sein, ob die erste Mannschaft der Schachfreunde Anderssen Bad Mergentheim ihem angestrebtem Saisonziel, dem sofortigen Wiederaufstieg, gerecht werden würde. Mit unverändertem Spielerkader in die neue Saison gegangen, war am ersten Spieltag mit der zweiten Mannschaft des SV Hockenheim eine nicht ganz einfache Aufgabe zu lösen. Da zudem einige Stammspieler nicht zur Verfügung standen, ging man mit entsprechendem Respekt in die Partie.

Nachdem sich die beiden für Bad Mergentheim spielenden Internationalen Meister Srdjan Panzalovic und Viktor Gasthofer an den ersten beiden Brettern keine Vorteile in der Spieleröffnung erarbeiteten, einigten sie sich mit ihren Kontrahenten nach bereits zwei Stunden Spielzeit auf eine Punkteteilung. Die Partie an Brett sechs zwischen Klaus Kistner und dem Hockenheimer Ehrenvorsitzenden Dieter Auer sah zwar anfangs vorteilhaft für Bad Mergentheim aus, verflachte dann aber, so dass auch hier ins Remis eingewilligt wurde. Als dann an Brett acht Willi Groß kurz vor der Zeitkontrolle nach vier Stunden den taktischen Verwicklungen nicht mehr gewachsen war, geriet man plötzlich in Rückstand. Spätestens bei diesem Zwischenstand von 1,5:2,5 musste selbst dem Letzten klar gewesen sein, dass auch in der Verbandsliga keine Geschenke verteilt werden.

Zwar sahen drei der noch laufenden vier Partien vorteilhaft für Bad Mergentheim aus, doch so mancher hatte noch die schmerzhaften Erinnerungen an die Vorsaison im Hinterkopf, als ähnliche Vorteile oft glücklos verspielt wurden.

Die Wende leitete Vereinspräsident Kai Kluss an Brett sieben ein. In einer ordentlichen Partie hatte er seinen Stellungsvorteil kontinuierlich ausgebaut und seinen Gegner in einem aussichtslosen Endspiel schließlich zur Aufgabe gezwungen. Als nach etwa fünf Stunden Spielzeit der Internationale Meister Grigorij Bogdanovich an Brett drei seine ganze Routine in einen Sieg ummünzte, ging Bad Mergentheim erstmals in Führung.

Etwas später war es dann Johannes Raps an Brett vier vergönnt, mit einem zwar langwierigen, aber souveränen Punktgewinn den Mannschaftssieg sicherzustellen. Zu guter Letzt gelang auch noch Horst Schmidt an Brett fünf, seine zwischenzeitlich verloren geglaubte Partie nach großartigem Kampf in einen Sieg umzuwandeln.

Nach nahezu zwölf sieglosen Monaten stoppten die Schachfreunde Anderssen somit den Negativtrend und feierten einen respektablen 5,5:2,5-Endstand.

In der Landesliga Heidelberg/Odenwald ging es für die zweite Mannschaft zum Auftakt nach Neckargemünd. Durch eine geschlossene Mannschaftsleistung mit drei Siegen durch Christian Hauke, Berthold Riegel und Edgar Oden sowie fünf Punkteteilungen durch Michael Pfleger, Jürgen Pfleger, Josef Steinmacher, Kevin Mühlbeyer und Alexander Winogradov wurde ohne eine einzige Niederlage ein souveräner 5,5:2,5-Sieg eingefahren. Einen besonders positiven Eindruck hinterließ hierbei Christian Hauke, der nach seiner einjährigen Schachpause mit einem souveränen Sieg an seine früheren, erfolgreichen Jahre anknüpfte. Mit diesem Auftaktsieg im Rücken, kann sich die zweite Mannschaft durchaus Hoffnungen machen, in dieser Saison mal wieder um die Meisterschaft mitzuspielen.

Dem Abstieg aus der Bereichsliga Heidelberg/Odenwald erst am letzten Spieltag entkommen, begann die neue Saison für die dritte Mannschaft mit einem Heimspiel gegen den durchaus schlagbaren SC Rohrbach/Boxberg. Begünstigt durch einen kampflosen Punkt durch Kayleigh Wolz gegen die Gäste aus dem Heidelberger Vorort, wurde mit Siegen durch Lew Lipstein und Eugen Selenberg sowie zwei Punkteteilungen durch Konstantin Kappes und Bernd Schlosser zunächst ein komfortabler 4:1-Vorsprung herausgespielt. Doch schmolz dieser immer weiter, so dass es am Ende nach Niederlagen von Jochen Pfleger, Michael Henoch und Rolf Seiter doch nur zu einem 4:4-Unentschieden reichte. Nach diesem Ausgang dürfte klar sein, dass es für die dritte Mannschaft in dieser Saison mal wieder um den Klassenerhalt gehen dürfte.

Bereits zuvor begann die fünfte Mannschaft mit der neuen Saison. In dieser 4er-Mannschaft spielen meist noch recht unerfahrene Jugendlichen, welche hier ihre ersten Schacherfahrungen in der Wettkampfsituation sammeln können.

So trat die junge Mannschaft mit einem DWZ-Unterschied von 300 Punkten zugunsten der Gäste aus Buchen an, was auch recht bald spielerisch deutlich wurde.

Bereits nach 50 Minuten mussten Daniel Käfer und Samuel Fitzgerald ihren Gegnern zum Sieg gratulieren. Nicht anders erging es auch Jonas Deppisch an Brett drei, der das Nachsehen hatte. Madeleine kämpfte noch über zwei Stunden, musste dann aber auch die Waffen strecken. Trotz dessen kann man sehr zufrieden mit dem Start in die Saison sein. Vor allem die vorderen "Parademannschaften" scheinen spannende und erfolgreiche Kämpfe in den kommenden Monaten zu versprechen. eh