Arbeitssieg gegen Spielgemeinschaft Dreisamtal

Nach dem souveränen Wiederaufstieg in die Oberliga Baden stand am ersten Spieltag der neuen Saison das Kräftemessen mit der Spielgemeinschaft Dreisamtal auf dem Programm. Mit einem in der Sommerpause durch den russischen Großmeister Ikonnikov verstärkten Spielerkader hatte man auf Bad Mergentheimer Seite dem Saisonauftakt zunächst noch gelassen entgegen geblickt. Doch je näher der Spieltag rückte, desto länger wurde die Liste der Spielerabsagen. Letztendlich mussten die Kurstädter ersatzgeschwächt, gänzlich ohne Großmeister antreten, so dass der Respekt vor dem Gegner aus dem Freiburger Raum entsprechend groß war.

Erleichterung setzte erst ein, als klar war, dass auch die Südbadener mit Aufstellungsproblemen zu kämpfen hatten. Zwar bot Dreisamtal einige Topspieler auf, konnte aber die Reise nach Bad Mergentheim nur zu siebt antreten. Mit einem kampflosen Punkt durch Viktor Gasthofer zur 1:0 Führung gingen die Bad Mergentheimer das Match recht zuversichtlich an.

Nach etwa drei Stunden Spielzeit war es wieder einmal Christian Hauke, der an Brett acht mit einer druckvollen Angriffspartie auf 2:0 erhöhte. Der letztjährige Top-Scorer knüpfte damit nahtlos an die überaus erfolgreiche Vorsaison an. Für Erstaunen sorgte dann einmal mehr Horst Schmidt an Brett fünf. Obwohl sämtliche Kiebitze bereits seinen Gegner auf der Gewinnerstraße wähnten, gelang es ihm, seinen Gegner auszukontern und zur Freude seiner Mannschaftskameraden auf 3:0 zu erhöhen. Mit dieser beruhigenden Führung im Rücken, entschied sich dann Klaus Kistner an Brett sieben in einer ausgeglichenen Stellung zu einem Remisangebot, in welches dessen Gegnerin mangels Angriffsmöglichkeiten einwilligte.

Doch dann wurde es plötzlich noch einmal spannend. An Brett vier hatte es Johannes Raps verpasst, in einer zunächst ausgeglichenen Stellung das Gleichgewicht zu halten und musste sich letztendlich der Erfahrung des badischen Urgesteins Max Scherer geschlagen geben. Anschließend einigten sich an Brett eins der Bad Mergentheim Srdjan Panzalovic und der aus der Schweiz stammende Internationale Meister Hans-Jürg Känel auf eine Punkteteilung. Als dann Grigorij Bogdanivich an Brett drei seine lange Zeit erfolgreich verteidigte Partie im Endspiel doch noch aufgeben musste, stand es nach vier Stunden Spielzeit plötzlich nur noch 4:3 für Bad Mergentheim.

Die Entscheidung musste also in der letzten noch laufenden Partie an Brett sechs fallen. Dort hatte der Bad Mergentheimer Philipp Schmitt im Mittelspiel einen Bauern eingebüßt. Im Anschluss konnte er aber zunehmend den Druck verstärken, bis sich sein Gegner in großer Bedrängnis schließlich zu einem Verzweiflungsopfer hinreißen ließ. Trotz knapper Bedenkzeit behielt der Bad Mergentheimer kühlen Kopf und meisterte souverän sämtliche entstandenen Verwicklungen. Als die Zeitkontrolle geschafft war, konnte er schließlich mit einer Mehrfigur den vollen Punkt in aller Ruhe nach Hause bringen.

Mit diesem 5:3 Erfolg gegen den Sechsten der letzten Oberligasaison, können die Schachfreunde Anderssen den weiteren Begegnungen optimistisch entgegen sehen. Zum Auswärtsspiel am 23. Oktober bei der SG Heidelberg-Kirchheim stehen dann hoffentlich wieder mehr Akteure zur Verfügung.