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Schachfreunde kämpften bis zum Schluss um Aufstieg mitDr. Willi Groß war der herausragende Bad Mergentheimer Spieler der letzten Doppelrunde. Der Wertheimer Arzt siegte gleich zweimal gegen starke Gegner.
Ihre minimale Chance auf den Aufstieg in die 1. Bundesliga wahrten die Schachfreunde am Wochenende nach einem Auftaktsieg bis in die letzte Runde. Als dann aber im Fernduell des Doppelrundenspieltags München sicher siegte, war die Luft raus. Die eigene Begegnung gegen Bindlach ging verloren und man beendete die aktuelle Saison auf dem fünften Platz.
Vor dem Doppel-Spieltag hatten noch vier Mannschaften Spieltag Chancen auf die Meisterschaft. Erster war zwar Göggingen (12 Punkte), hatte aber schon ein Spiel mehr. Zweiter München (11 Punkte) war der große Favorit, da mit den beiden Absteigern Magdeburg und Leipzig das leichteste Restprogramm. Dahinter warteten Aue (11 Punkte) und Bad Mergentheim (10 Punkte) auf Ausrutscher der Münchner.
Am Samstag fiel die erste Vorentscheidung im Spitzenspiel Bad Mergentheim gegen Aue. Nach hartem Kampf und vielen Remis gaben die beiden Siege von Alexandr Karpatchev und Will Groß den Ausschlag bei nur einer Niederlage am Spitzenbrett zugunsten der Schachfreunde. Eigentlich ging die Taktik der Erzgebirgler zunächst auf: An den Spitzen- und Mittelbrettern Remis zu halten, um dann an den hinteren Brettern ihre nominelle Überlegenheit auszuspielen. Doch wie schon in der bisherigen Saison hielten hinten Johannes Raps und Willi Groß nicht nur Stand, sondern wuchsen gegen an sich überlegene Gegner über sich hinaus und sorgten für die entscheidenden Punkte. Mit 4,5:3,5 landete ein weiterer Skalp eines Favoriten am Gürtel der Kurstädter.
Am Sonntag waren somit drei ernsthafte Meisterschaftsaspiranten übrig: Ein Punkt trennte das ebenfalls siegreiche München von Göggingen und Bad Mergentheim, das es mit Bindlach zu tun hatte. Wieder eine nominell stärkere Mannschaft, aber das hatte ja bekanntlich im bisherigen Saisonverlauf nichts zu sagen. Voller Selbstbewusstsein ging man in die Begegnung, die lange ausgeglichen verlief. Die leicht schlechteren Stellungen an den vorderen Brettern wurden von den aussichtsreichen an den hinteren Brettern kompensiert.
Als dann aber das Ergebnis der wiederum siegreichen Münchner durchsickerte und der Aufstieg nicht mehr möglich war, war plötzlich auch in den eigenen Partien die Luft raus. Zwei unnötige nach einer verdienten Niederlage waren nicht mehr aufholbar. Als letzter Spieler schaffte Willi Groß in einem langwierigen Endspiel wenigstens den Ehren-Sieg zum 3:5-Endstand. Die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg hielt sich in Grenzen, auch wenn man noch zwei Teams in der Tabelle vorbei ziehen lassen musste. Bad Mergentheim spielte eine herausragende Saison, die beste der Vereinsgeschichte, und gratuliert München zum verdienten Aufstieg.
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