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Schachfreunde mit AuftaktniederlageZwar kann keiner seinen Namen korrekt aussprechen, aber an Neuzugang „Fy“ lag es nicht, dass die Schachfreunde Anderssen mit einer Niederlage in die neue Saison starteten. Der Schüler aus Paris mit Heimatland Madagaskar spielte eine starke Einstandspartie.
Im Auftaktspiel der 2. Bundesliga Ost hatten die Schachfreunde Anderssen Bad Mergentheim zuhause trotz nahezu Bestbesetzung keine Chance gegen den Meisterschaftsfavoriten Göggingen. Die Augsburger Vorstädter spielten ihre nominelle Überlegenheit routiniert aus und siegten verdient 5:3.
Im hervorragenden Ambiente des Hotels Bundschu rechneten sich die Badestädter anfangs durchaus eine Chance gegen den letztjährigen Vizemeister aus. Dazu hätte es aber an einem der acht Bretter einer dicken Überraschung bedurft, um vielleicht dann gegen nervöser werdende Favoriten einen weiteren Einzelsieg zu setzen. Der Spielverlauf nahm aber schnell jede Hoffnung: Jeweils ein ungenauer Zug reichte, und schon in der Eröffnungsphase sahen sich die Punktesammler der letzten Jahre Srdjan Panzalovic und Alexander Gasthofer mit schwer zu verteidigenden Stellungen konfrontiert.
Diese beiden Partien waren schon verloren, als Johannes Raps am siebten Brett die Segeln streichen musste. Sein Figurenopfer „auf Verdacht“ sah zwar vielversprechend aus, aber der folgende Mattangriff versandete schnell. Zwei Remis durch Vyacheslav Ikonnikov und Mikail Ivanov und ein Sieg mit Weiß durch Aleksandr Karpatchev an den vorderen Brettern waren zu wenig, um das Match doch noch zu drehen. Willi Groß versuchte am letzten Brett alles, musste aber bald einsehen, dasss trotz Mehrbauerns die Stellung einfach nur remis war.
Neuzugang Fy Antenaina Rakotomaharo – von allen verständlicherweise nur „Fy“ gerufen – bewies im unbedeutenden letzten Spiel enormen Kampfgeist und knetete seine Stellung eine weitere Stunde lang, bevor auch hier das Remis feststand. Der sympathische 17-jährige Schüler aus Paris verstand sich auf Anhieb gut mit seinen Mannschaftskollegen und scheint nicht nur spielerisch, sondern auch menschlich ein Glücksgriff zu sein. Trotz seiner Jugend ist er schon äußerst erfahren durch mehrere Jugendweltmeisterschaften und Schacholympiaden als Spitzenbrett seines Heimatlandes Madagaskar.
Die Schachfreunde zieren nach dieser Auftaktniederlage erst einmal das Tabellenende und spielen wieder einmal eine Saison gegen den Abstieg. Entscheidend wird bereits die Doppelrunde am 19./20. November werden, wenn es in Augsburg gegen Forchheim und Erlangen geht, zwei Gegner derselben „Gewichtsklasse“. Mindestens zwei Punkte müssen dann her, sonst wird es sehr schwer.
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