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Schachfreunde diesmal ohne TitelBei Sinan Kistner (vorne links) scheint der Knoten endlich geplatzt zu sein. In der vergangenen Woche spielten acht Bad Mergentheimer Jugendspieler bei den Badischen Landesmeisterschaften in Karlsruhe in unterschiedlichen Altersklassen. Es sprang diesmal zwar kein Titel heraus, dennoch bestätigten drei Treppchenplätze die guten gezeigten Leistungen. Arinna Riegel (U16w), Elena Brunkardt (U14w), Fatima Youness (U14w) und Ruben von Kortzfleisch (U14) zählten in ihren Klassen zum erweiterten Favoritenkreis. Lediglich Arinna und Elena konnten einige Zeit ganz vorne mitspielen, ehe sie ihre Partien gegen ihre direkten Konkurrenten Johanna Ehmann und Katharina Schneider, beide aus Sasbach, verloren. Da diese sich daraufhin keine Blöße mehr gaben, half es den beiden Mergentheimerinnen auch nichts, dass keine weitere Partie mehr verloren ging. Der zweite Platz ist für beide aber ein ordentliches Ergebnis.
Fatima und Ruben starteten auch vielversprechend, mussten dann aber zur Mitte der sieben Runden Niederlagen einstecken, wobei Ruben es mit deutlich stärkeren Gegnern zu tun hatte. Beide belegten am Ende einen vierten Platz, mit dem Ruben seine konstant guten Leistungen der letzten Zeit bestätigte, Fatima hatte sich dagegen mehr erhofft.
In den unteren Altersklassen spielten Sali Youness (U12w), Jolie Youness (U10w) und Finn König (U10). Besonders bei den beiden trotz ihres jungen Alters schon turniererfahrenen Youness-Schwestern rechneten sich die Schachfreunde gute Chancen auf einen Titel aus, doch letztlich waren beide gegen wenige, aber starke Gegnerinnen chancenlos. Sali verpasste knapp das Treppchen, Jolie wurde immerhin Zweite in ihrer Wertungsklasse. Dagegen überraschte Finn in seinem ersten überregionalen Turnier mit konzentriertem Spiel. Er landete zwar weit hinten im Feld, sammelte aber immerhin unerwartete drei Punkte.
Gemessen an den Erwartungen das mit Abstand beste Ergebnis der über 130 Teilnehmer aller Altersklassen wies am Ende Sinan Kistner (U16) auf. Gesetzt an vorletzter Stelle kämpfte er immer vorne mit und beendete die Träume so manchen Favoritens. In der letzten Runde hatte er am Spitzenbrett den eigentlich in einer anderen Liga spielenden Walldorfer David Färber schon am Haken, ließ ihn dann aber im Endspiel entschlüpfen und verlor wegen akuter Zeitnot sogar. Mit dem vierten Platz in der U16 ist bei ihm nach Jahren eher wechselnder Leistungen hoffentlich endlich der Knoten geplatzt.
Die Schachfreunde sind mit der Ausbeute von drei Treppchen- und vier undankbaren vierten Plätzen durchaus zufrieden, obwohl es so für keinen Meistertitel und damit auch nicht zur Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften reichte – bis auf Jolie Youness, die bereits vor Turnierbeginn qualifiziert war. Erstmals hatte man auch bei den Jungs im Titelkampf ein Wörtchen mitzureden, bei den Mädchen ist man schon länger immer vorne mit dabei. Es wird aber wieder einmal Zeit, dass auch ein Titel in die Kurstadt geht.
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