schachverein bad mergentheim

Blitz-Schachturnier / Wittenstein-Cup im Kulturforum

Schnelligkeit ist Trumpf
Nur fünf Minuten entscheiden über Sieg oder Niederlage
Bericht der Tauberzeitung

Hohe Prominenz aus fern und nah versammelte sich am vergangenen Samstag zum Spiel der Könige im Kulturforum Bad Mergentheim. Ingesamt 42 Teilnehmer waren beim Wittenstein-Cup angetreten, um unter sich den Meister im Blitz-Schach zu ermitteln.

Es herrscht Stille. Und das, obwohl in drei Tischreihen 21 Partien gleichzeitig ausgetragen werden. Das einzige Geräusch wird durch das Klicken der Uhren verursacht, die neben jedem Schachbrett stehen und die die Spieler nach Beendigung ihres Zuges betätigen.

Seit 10 Uhr morgens rauchen im Kulturforum in Bad Mergentheim die Köpfe, brüten die Kontrahenten über eigene und mögliche Strategien ihres Gegenübers. Gespielt wird Blitz-Schach nach dem ‚‚Schweizer System’’, wobei immer die Teilnehmer mit der gleich hohen Punktezahl gegeneinander antreten.

Voll konzentriert blicken die Profis auf die Figuren oder versuchen in den Augen ihres Gegners irgendeine Regung zu erkennen, denn ‚‚Schach spielt sich nicht nur auf dem Brett ab, sondern ist auch eine Sache der Nerven“, weiß Heinz Bürckert, ehemaliger Vorsitzender des Vereins ‚‚Schachfreunde Anderssen’’ in Bad Mergentheim. Um so mehr gilt das für die Variante, die Blitz-Schach genannt wird. ‚‚Nur fünf Minuten haben die Spieler Zeit für eine Partie. Ist diese um, gilt die Spiel als verloren, egal, wie es gerade stand’’, erläutert Bürckert.

Gegen Ende mancher Partie zeigt sich dann auch, woher Blitz-Schach seinen Namen hat: scheinbar wild ziehen beide Kontrahenten ihre Figuren, wobei sich ihre Hände mehr an der Uhr als über dem Schachbrett befinden. Innerhalb von Sekunden werden Bauern geschlagen und Könige besiegt. Sichtlich erschöpft sinkt so mancher Spieler nach geschlagenem Kampf in seinen Stuhl. Es herrscht wieder Ruhe. Noch einmal wird der letzte Zug betrachtet. Man gibt sich die Hand. Es wird neu aufgebaut. Die nächste Runde kann beginnen. Mit dem Verlauf der Veranstaltung zeigt sich der Vorsitzende Kai Kluss zufrieden: ‚‚Nach dem plötzlichen Tod von Waldemar Jaudzims, der fast die gesamte Planung des Wittenstein-Cups leitete, sind wir froh, dass doch noch alles geklappt hat und das Turnier statt findet.’’

Einziger Wermutstropfen ist die Absage des Prominten-Schachturniers, dass wegen Teilnehmermangel ausfallen musste.

(c) SWP/Tauber Zeitung ALEXANDER ECKERT